Seien Sie herzlich willkommen auf unserer Homepage. Der Bürgerverein bietet Veranstaltungen für alle Interessierten in und um Barsbüttel an, jeder ist herzlich eingeladen daran teilzunehmen.
Seien Sie herzlich willkommen auf unserer Homepage. Der Bürgerverein bietet Veranstaltungen für alle Interessierten in und um Barsbüttel an, jeder ist herzlich eingeladen daran teilzunehmen.  

Studien- und Kulturreise des Bürgervereins ins Elsass und Vogesen

Vom 17. – 22. September 2018

17.09.

 

Die Barsbütteler „Elsass-Reisegruppe“ findet sich wie immer sehr pünktlich und erwartungsfroh am Rathaus ein. Der Bus kommt etwas verspätet und um 7:15 Uhr geht es dann los. An der Raststätte Allertal wartet ein gutes Frühstück auf uns. Im Bus überrascht uns der Busfahrer noch mit einem Piccolo Sekt bzw. einer kleinen Flasche Orangensaft. So gestärkt geht die Reise weiter bis zur Raststätte Harz/West, wo ein Fahrerwechsel erfolgt. Für Uwe kommt Achim, der uns auch in den nächsten  Tagen chauffieren wird. Auf einem weiteren Stopp  an der Raststätte Reinhartshagen bekommen wir Mittagessen: Kartoffelsalat mit Würstchen oder Frikadellen und natürlich durfte der Wein auch nicht fehlen, eben ein typisches BVB-Picknick.  Sogar für Kaffee und Kuchen hat unsere Reiseleiterin Inge Kühl gesorgt, was eine Pause am Nachmittag versüßt.

Bedingt durch mehrere Staus erreichen wir unser Hotel in Mulhouse etwas verspätet. Schnell beziehen wir unsere Zimmer, dann geht es auch schon zum Abendessen. Die Zimmer im ibis Mulhouse Centre Filature sind zweckmäßig und sehr sauber. Das Abendessen überzeugt uns nicht, leider wird es in den nächsten Tagen auch nicht besser. Allerdings sorgt das reichhaltige Frühstück immer für einen guten Start in den Tag. Das Personal ist etwas überfordert, aber sehr freundlich.

 

18.09.

 

Heute geht es nach Straßburg. Unsere Stadtführerin Isabelle nimmt uns an einem großen  Busbahnhof in Empfang und vermittelt uns durch eine kleine Stadtrundfahrt einen ersten Eindruck von Straßburg. Beeindruckend ist das „Europäischen Viertel“ mit dem Europäische Parlament, dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und dem Europa-Rat.

Wir fahren am  ältesten Park der Stadt, dem Orangerie-Park, vorbei, ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Straßburger Bevölkerung. Hier kann man Störche aus nächster Nähe beobachten. Leider kommen wir nicht in den Genuss – die Störche hatten sich bereits auf ihre Reise in den Süden begeben. Der Storch ist sozusagen das Wappentier des Elsass. Nach der Bustour folgt ein wunderschöner Stadtrundgang durch Straßburg. Im Münsterviertel bewundern wir die eleganten Modegeschäfte, aber auch Bäckereien, Süßwaren- und Milchläden sind  zu bestaunen. So eingestimmt erreichen wir das Straßburger Münster (La Cathedrale Notre-Dame). Auf dem großen Vorplatz der Kathedrale tummeln sich neben Touristen, Straßenmusikern auch Einheimische, die einkaufen oder ihren Geschäften nachgehen.

Das Münster ist ein beeindruckender gotischer Bau, verziert mit Hunderten Skulpturen aus dem Mittelalter. Der 140 m  hohe Turm und die Hauptfassade mit den Portalstatuen sowie der Fensterrose sind schon sehr imposant. Im Innern der Kathedrale bestaunen wir die Silbermannorgel und den Engelspfeiler. Besonders die Astronomische Uhr mit ihrem mechanischen Räderwerk, welches wöchentlich eingestellt wird, ist beachtenswert. Täglich um 12:30 setzt sich die Uhr mit ihren vielen Figuren in Bewegung. Von der Technik   und dem Prunk sind wir gleichermaßen fasziniert.

Anschließend führt uns Isabell durch „La Petite France“ (Klein-Frankreich). Die vielen historischen Fachwerkhäuser mit ihrem Blumenschmuck haben einen ganz besonderen Charme, hervorzuheben ist das „Gerberviertel“. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, soviel Schönheit, gepaart mit Geschichte auf einem Fleck!

Nach diesen wahrhaft märchenhaften Eindrücken nehmen wir unser Mittagessen im „La Gruber“ einem rustikalen Restaurant ein. Es gibt typisch elsässische Küche: Als Vorspeise Flammkuchen und als Hauptgericht das berühmte Choucroute, eine deftige Sauerkrautplatte mit gekochtem Bauchfleisch, Kasseler und je ein Koch- bzw. Knackwürstchen. Danach können wir auf eigene Faust die Schönheiten Straßburgs genießen, um sich anschließend wieder beim Bus einzufinden, der uns zum Europa-Parlament bringt.

Der Besuch im Europäischen Parlament  war absolut ein Höhepunkt unseres Besuchs in Straßburg. Nach den üblichen Taschenkontrollen  begrüßen uns zwei netten junge Leute und führen uns durch das Parlamentsgebäude.  Ein wunderbar moderner Bau, der aber auch Würde ausstrahlt. Im größten Plenarsaal Europas nehmen wir Platz  und lauschen den interessanten Ausführungen unserer Gästeführerin über die Rolle und Tätigkeiten des Parlaments. In diesem Saal tagen 750 Abgeordnete der Europäischen Union an vier Tagen im Monat. Es ist Besuchern möglich, den Parlamentssitzungen als Zuhörer beizuwohnen.

Sehr informativ ist die Ausstellung über Simone Veil, eine der herausragendsten Politikerinnen Europas.   Dem Europäischen Parlament gehörte sie von 1979  bis 1993 an, davon 2 ½ Jahre als Präsidentin. Die Holocaust-Überlebende machte sich überdies auch als Frauenrechtlerin und französische Ministerin für Soziales und Gesundheit einen Namen.

Vollgepackt mit vielen schönen Eindrücken und einer Fülle von Informationen fahren wir müde in unser Hotel zurück.

 

19.09.

 

Unser Gästeführer für die nächsten zwei Tage, Jean-Marc, holt uns vom Hotel ab und wir fahren nach Colmar, einem wunderschönen Fachwerkstädtchen umgeben von Weinbergen. Colmar ist überschaubar und gemütlich. Jean-Marc führt uns an Bürgerhäusern und Brunnen vorbei zur Stiftskirche St. Martin. Wir bewundern das „Koifhus“, ein ehemaliges Zollamt und durchstreifen „Klein Venedig“. Zu beiden Seiten des Flusses „Lauch“ sind Häuser angesiedelt. Die Bevölkerung konnte so ihre Waren mit Booten transportieren. Das Unterlinden-Museum mit dem weltbekannten Isenheimer Altar können wir nicht besichtigen, weil der Altar zurzeit restauriert wird. Außerdem ist die Zeit von 2 ½ Stunden recht knapp bemessen. Wir hätten gern noch etwas Zeit zum Bummeln gehabt.

Unsere zweite Station an diesem Tag ist Mulhouse, unser Standort auf dieser Reise. Auf dem Marktplatz, der mit einem wunderschönen Rathaus aus der Renaissance  und unzähligen Restaurants den Mittelpunkt der Universitätsstadt bildet, machen wir eine kurze Imbiss-Pause. Es ist sehr  heiß und einige Reisemitglieder bleiben auf dem schönen Marktplatz und genießen  bei einem Kaltgetränk oder Kaffee und Kuchen das bunte Treiben. Der andere Teil der Gruppe erfährt viel Interessantes über die Stadt. Hier in dieser Region wurde Kali-Abbau  betrieben und auch die Textil-Industrie war hier ansässig. Heute besticht Mulhouse durch Wandmalereien die wir  bei dem Rundgang bestaunen können. Unser Gästeführer erzählt uns von vielen Museen und einem sehr schönen Tierpark. Mulhouse ist es gelungen, sich von einer Industrie- zur Künstlerstadt zu wandeln. Auch die „Stadtgänger“ müssen sich der Hitze beugen und wir erfrischen uns bei einem Kaltgetränk in einem kleinen Seitenstraßen-Lokal.

Nach Zusammenführung der gesamten Reisegruppe geht es per Bus zum Automobil-Museum. Diese Ausstellung übertrifft alle Erwartungen. Schon am Eingang erblicken wir in einigen Metern Höhe übereinander aufgehängte Autos, ein spektakulärer Anblick!. Einige von uns fahren mit einer kleinen Bahn durch die Ausstellungshallen, andere bewundern die   außergewöhnlichen Kultmodelle, es sollen 243 Stück sein, zu Fuß, um ganz nah dran zu sein. Es gibt zwei Bereiche: Renn- und Traumautos. Prachtstücke der Sammlung sind ohne Zweifel die legendären Bugatti. Von dem funkelnden Chrom sind alle begeistert. Mit diesem Highlight endet der Tag und wir fahren ziemlich erschöpft ins Hotel zurück.

 

20.09.

 

Jean-Marc wartet am Hotel auf uns und wir starten zur Vogesen-Rundfahrt. Zunächst durchfahren wir idyllische kleine Ortschaften und Weinanbaugebiete. Unser erster Stopp ist am Hartmannsweilerkopf, einer Gedenkstätte für die Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg. Hier kam es bereits im August 1914 zu ersten Kämpfen zwischen Franzosen und Deutschen. Wir besuchen die Krypta und den französischen Soldatenfriedhof. Beklemmend ist die riesige Anzahl der Kreuze. Leider finden wir keine deutschen Erklärungen, obwohl auch viele Deutsche die Gedenkstätte besuchen. Etwas bedrückt setzen wir die Fahrt durch die Vogesen fort. Die herrliche Berglandschaft erhellt aber unsere Stimmung sofort. Hier befindet sich ein großes Ski- und Wandergebiet. In strahlendem Sonnenschein glitzern die Gletscherseen, schöner kann es kein Reiseprospekt darbieten.  Vorbei am „Garten der Hochbäume aus aller Welt fahren wir zum Mittagessen. In einer Ferme Auberge

wird uns ein „Melkeressen“  serviert. Wir genießen eine Hackfleischpastete mit grünem Salat , danach Kassler mit Kartoffelstampf aus dem traditionellen „Bäckerofe“ einer Auflaufform mit Deckel. Zum Nachtisch kann man Eis oder eine Heidelbeertarte wählen. In diesem  urigen Restaurant fühlen wir uns sehr wohl. Später besuchen wir noch eine Käserei, wo der berühmte „Munsterkäse“ hergestellt wird. Die einzelnen Fabrikationsschritte sind sehr interessant. Nach einer Verkostung können wir auch Käse erwerben.   Weiter geht es durch die Vogesen nach Kaysersberg, der Geburtsstadt Albert Schweitzers. Von diesem reizvollen Städtchen sind wir begeistert, man wähnt sich wie in einem Freilichtmuseum. Wir können uns gar nicht sattsehen an diesen schönen Fachwerkhäusern, der romanischen Kirche Saint-Croix und dem Rathaus. Auch das Geburtshaus Schweitzers können wir besuchen, allerdings wird ihm in Frankreich keine große  Bedeutung zugemessen, wegen seiner angeblich großen Nähe zu Deutschland. Kaysersberg war zweifellos ein Höhepunkt der Vogesenrundfahrt. Mit vielen schönen, aber auch nachdenklichen Eindrücken fahren wir zurück nach Mulhouse, wo uns im Hotel wieder ein eintöniges Abendessen erwartet.

 

21.09.

 

Die letzte Erkundungstour unserer Elsass-Reise steht an. Wir fahren zunächst zur  Festung Hochkönigsburg, sie thront in 757m Höhe auf einem riesigen Felsmassiv. Die Bergfestung wurde im 12. Jahrhundert erbaut und hatte über die Jahrhunderte verschiedene Besitzer. Im 30jährigen Krieg wurde sie total zerstört. Durch eine Schenkung kam sie in den Besitz Kaiser Wilhelms, der sie Anfang des 19.Jahrhunderts wieder aufbaute. Eine charmante junge Dame, Amandine, führt uns durch die gewaltige Burg, von der aus man einen weiten Blick über die Vogesen, die Rheinebene und sogar bis zum Schwarzwald hin hat.

Anschließend haben wir „Freigang“ in Riquewihr, einer zauberhaften mittelalterlichen Stadt an der elsässischen Weinstraße. Wunderschöne bunte Häuschen, eine alte Stadtmauer, überall kleine Weinstuben und Geschäfte. In diesem romantischen Umfeld lässt sich ein großer Teil unserer Reisegruppe den berühmten Elsässer Flammkuchen und einen guten Schoppen Riesling schmecken. Eigentlich möchten wir noch länger durch die engen Gassen bummeln, aber es steht bereits der nächste Programmpunkt an: Eine Weinprobe! Eilig machen wir uns auf den Weg zum Bus.

In Bergheim besichtigen wir eine kleine Weinkellerei, die im Familienbesitz  betrieben wird und kosten drei verschiedene Weine. Dabei erfahren wir von der jungen Winzerin sehr viel über den Weinanbau und die Vermarktung des Weines.

Anschließend fahren wir dann zur letzten Übernachtung in unser Hotel.

 

22.09.

 

Beim Frühstück erfahren wir, dass wir die Heimreise ohne Uschi und Wolfram Budich antreten müssen, denn Wolfram wurde in der Nacht ins Krankenhaus gebracht. Diese Nachricht müssen wir erst einmal verdauen. Wir verabschieden uns von Uschi mit guten Wünschen und vielen Grüßen an Wolfram. Während der Fahrt erhält Inge Kühl dann die Mitteilung, das Wolfram einen Herzinfarkt erlitten hat. Das ist für alle ein Schock!

 

Die Rückfahrt verläuft ohne weitere Zwischenfälle, wir werden sogar mit einem Picknick mit elsässischem Käse und Wein zur Mittagszeit überrascht.  An der Raststätte  Ost-Harz erfolgt  wieder ein Fahrerwechsel und gegen 19:30 Uhr erreichen wir Barsbüttel. Eine ereignisreiche Reise ins wunderschöne Elsass bei traumhaftem Wetter ist zu Ende. Wir bedanken uns bei Inge Kühl für die Organisation und sind natürlich mit unseren Gedanken wieder bei Wolfram. Inzwischen geht es ihm, Gott sei Dank, aber wieder besser.

 

Ingeborg zur Horst

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